Eigentlich stellt ein Schattenwurf in der Fotografie meistens ein störendes Element dar und sollte vermieden werden. Dennoch gibt es interessanten Anwendungen, bei denen ein realistischer Schattenwurf sehr ansprechend aussehen kann. Die natürliche Wirkung des Schattens kann weich sein oder sich als harter Schlagschatten präsentieren. Teilweise kann es sich aber auch um einen eingefärbten Schatten handeln. All diese Kriterien sind für ein erfolgreiches Composing hilfreich. In vielen Fällen soll zum Beispiel ein schattenbehaftetes Foto in ein anderes Foto hineinkopiert werden.
Die Voranalyse eines Fotos
Im ersten Schritt muss das Ausgangsfoto in allen Einzelheiten betrachtet werden. Hier spielt die gesamte Lichtsituation eine wichtige Rolle. Bei Sonnenlicht ist zu beachten, wie hoch diese steht und welche Lichtstimmung diese dem Foto gibt. Ebenso muss berücksichtigt werden, von wo das Licht kommt und wie lang mögliche Schatten ausfallen. Gleichzeitig müssen auf dem Foto die verschiedenen Schärfe-Ebenen festgelegt werden. Dabei stellt sich die Frage, ob der Hintergrund scharf abgebildet ist, die Mitte oder der Vordergrund. Dies ist besonders wichtig, wenn einer dieser Bildbereich in ein anderes Foto eingefügt werden soll.
Probleme des Schattenwurfs meistern
In der Werbefotografie müssen häufig verschiedene Bildbereiche aus Einzelfotos zusammengefügt werden. So kann es durchaus vorkommen, dass auf dem einzufügenden Bild das abgelichtete Motiv einen Schatten besitzt, welcher von der falschen Seite kommt. In diesem Fall muss das Motiv zuerst ausgeschnitten, also freigestellt und danach gespiegelt werden. Beim Freistellen ist auf eine weiche Auswahlkante zu achten, da ansonsten schnell festgestellt wird, dass das Motiv eigentlich nicht zum Hauptbild gehört.
Schatten selbst herstellen
Teilweise soll das ausgeschnittene Motiv aber nicht gespiegelt werden, so dass der Schlagschatten selbst erzeugt werden muss. Relativ einfach ist es, wenn der Schatten direkt nach unten fallen soll, also die Sonne im Hintergrund steht. Dann muss das zu kopierende Motiv einfach vertikal nach unten gespiegelt werden. Dabei steht die Spiegelung unterhalb des Motivs auf dem Kopf. Diese wird nun schwarz eingefärbt und schrittweise von schwarz nach transparent eingefärbt. Wichtig zu wissen ist, dass der Kernschatten in unmittelbarer Nähe des Motivs dunkler ist, als der auslaufende Schatten. Dieses Ergebnis kann mit einer perspektivischen Verzerrung auch in andere Richtungen gelenkt werden, falls die Lichteinstrahlung von der Seite kommt.
Das Motiv im Hauptfoto einfügen
Mit einem Bildbearbeitungsprogramm kann das erstellte Schattenmotiv in das eigentliche Foto eingefügt werden. Verständlicherweise muss hierbei noch die richtige Größe angepasst werden, damit es zur dargestellten Umgebung passt. Mit den vorgenannten Techniken können schattenbehaftete Motive auf relativ einfache Weise verändert und in bestehende Szenarien eingefügt werden. Nicht jeder ist mit dieser Form der Bildbearbeitung bewandert, so dass es hier auch genügend Anbieter gibt, die diese Arbeiten erledigen. Diese Servicedienstleistungen sind zum Beispiel bei freistellen.de erhältlich. Vorteilhaft ist, dass die Nutzer sich bei der Erstellung von eCommerce- und Werbeaufnahmen nur auf das Wesentlichste konzentrieren müssen und von der aufwändigen Bildbearbeitung entlastet werden.