In manchen Fällen müssen schwarze Objekte für ein Produktfoto vor einem schwarzen Hintergrund fotografiert werden. Besonders anspruchsvoll wird eine solche Fotografie, wenn das Motiv noch mit hochglänzendem Klavierlack versehen ist. Vor einem schwarzen Hintergrund darf das Motiv auf keinen Fall vollständig verschwinden. Die Konturen sollten erkennbar bleiben und sich vom Hintergrund abheben. Sehr beliebt sind technische Geräte mit schwarzer Klavierlackoberfläche, die recht edel vor einem dunklen bzw. schwarzen Hintergrund abgelichtet werden.
Die Vorbereitung
Zunächst wird das Objekt in ausreichender Höhe platziert. Hier kommt es immer darauf an, was eigentlich fotografiert werden soll. Wichtig bei glänzenden Klavierlackoberflächen ist, dass durch eine spätere Ausleuchtung jeder Fingerabdruck sofort sichtbar wird. Aus diesem Grund sind leichte Baumwoll-Handschuhe und ein Lappen für die Ausrichtung des Motivs wichtig.
Die Kamera sollte sich nach Möglichkeit auf einem Stativ befinden und bestenfalls mit einem Fernauslöser bedient werden. Wer eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine Systemkamera verwendet, ist mit einer Brennweite von rund 100 mm eines leichten Teleobjektivs gut beraten. Zwar könnte auch ein Weitwinkel benutzt werden, wobei jedoch dann die Gefahr bestünde, dass es zu perspektivischen Verzerrungen kommt.
Recht hilfreich sind noch zusätzliche Studioleuchten, die so angeordnet sind, dass die glänzenden Oberflächen des Motivs sich spiegeln und später die Konturen besonders scharf abbilden. Für eine bessere Lichtstreuung sollten die Leuchten mit einer Softbox ausgestattet sein.
Die Aufnahme
Die Beleuchtung mit Softboxen wird auf die Oberfläche des Motivs ausgerichtet und eingeschaltet. Tests haben ergeben, dass mit dieser Beleuchtung eine Belichtungszeit von 200stel Sekunden und eine Blende von F11 die besten Voraussetzungen in Bezug auf Ausleuchtung und Schärfentiefe gewährleistet werden.
Um auch die übrigen Seiten des schwarzen Objekts vor einem schwarzen Hintergrund kenntlich zu machen, benötigen wir weitere Lichtquellen. Hier ist dann auch von einem sogenannten Striplight für Konturen die Rede. Je nach Art des Motivs werden insgesamt drei oder vier Lichtquellen benötigt, um jede glänzende Seite separat zu beleuchten. Dadurch werden die Flächen leicht aufgehellt, obwohl sie pechschwarz sind. Das Licht spiegelt sich in den hochglänzenden Oberflächen und verändert dadurch die Lichtintensität des Schwarzanteils.
Generell empfiehlt es sich, mehrere Aufnahmen zur Probe zu erstellen.
Nachbearbeitung
Nicht immer ist das Ergebnis zufriedenstellend. So kann es durchaus erforderlich sein, bestimmte Bildbereiche mit einer Bildbearbeitung nachzuarbeiten. Aber auch das Freistellen des Motivs ist bei einem schwarzen Hintergrund möglich. Hilfreich ist in diesem Fall immer die o.g. Ausleuchtung der Seitenflächen, so dass sich letztlich genaue Konturen ergeben. Wer hochwertige Produktfotos erstellen muss und sich mit den Bearbeitungsschritten einer Bildbearbeitungssoftware nicht so gut auskennt, der kann problemlos auch auf einen sogenannten Freistellservice, wie zum Beispiel 3W FREISTELLEN zurückgreifen. Dort werden alle Aufnahmen noch einmal aufbereitet und für den möglichen Online- oder Katalogverkauf optimiert.
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